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Geschichte

Am 2. Dezember 1863 bezogen die ersten drei Schwestern der Genossenschaft der Krankenschwestern des heiligen Franziskus das neue Krankenhaus in Cloppenburg. 1865 genehmigte das Bischöfliche Offizialat Vechta die Satzung des St.-Josefs-Stifts, in der "die Verpflegung und Heilung von Kranken" als elementare Aufgabe dieser Stiftung der Kirchengemeinde St. Andreas festgeschrieben wurde.

Einer schwierigen Startphase folgten Jahrzehnte des Aufschwungs: Das Krankenhaus fand in der Bevölkerung eine immer stärkere Akzeptanz. Räumliche Erweiterungen und ständiger Personalzuwachs waren die Folge. Während des Ersten Weltkriegs diente das Krankenhaus als Lazarett. Die Inflation von 1923 und die Weltwirtschaftskrise von 1928 mit ihren Auswirkungen für Deutschland trafen auch das Cloppenburger Krankenhaus hart. Dank des wachsenden Vertrauens in die Qualität des Hauses stiegen jedoch die Patientenzahlen - im Jahr 1935 waren es schon 1.474. Der Zweite Weltkrieg verschonte das Haus nicht: Kurz vor Kriegsende fanden mehrere Patienten und eine Ordensschwester bei einem Luftangriff den Tod.

Im Jahr 1950 wurden Baumaßnahmen umgesetzt: Eine Säuglings- und Kinderstation, eine Erweiterung um drei Stationen mit je 36 Betten und der Neubau eines Behandlungstraktes mit Röntgen-, chirurgischer und gynäkologischer Operationsabteilung. Als nächster Neubau folgte 1953/54 die Krankenpflegeschule. 1962/63 wurden unter anderem das Personalwohnheim mit dem Mariensaal und das Schwesternwohnheim errichtet. Auch die Patientenzahlen stiegen: Im Jahr 1964 waren es bereits 6.171. Geistig-religiöser Mittelpunkt des Krankenhauses ist die 1981 fertig gestellte Krankenhauskapelle.

In der mittlerweile seit über 150 Jahren andauernden Geschichte des St. Josefs-Hospitals entwickelte sich das Krankenhaus zum zentralen Dienstleister im Gesundheitswesen im Kreis Cloppenburg. Das Angebot umfasst viele Bereiche der somatischen Medizin, wovon einzelne Disziplinen überregionale Bedeutung haben. Neben der Sicherstellung der Grund- und Regelversorgung für weite Teile des Landkreises Cloppenburg werden daher auch Leistungen erbracht, für die Patientinnen und Patienten auch aus umliegenden Kreisen zum St. Josefs-Hospital anreisen.

Neben dem Krankenhaus selbst ist auf dem Gelände, welches zentral in der Innenstadt Cloppenburgs liegt das Vincenzhaus an der Ritterstraße verortet. In diesem Gebäude sind unter anderem die Dialyse, ein ambulantes Operationszentrum sowie diverse Praxen untergebracht. Das unmittelbar gegenüber dem Krankenhaus (Krankenhausstraße) angeordnete Facharztzentrum (Haus St. Damiano) beheimatet weitere Arztpraxen z. B. mit einer gastroenterologischen, gynäkologischen und orthopädischen Ausrichtung. Komplettiert werden die sozial-caritativen Angebote auf dem Krankenhausareal durch das Gemeindepsychiatrische Zentrum. In dieser Einrichtung erfahren Menschen mit seelischen Behinderungen entsprechend Hilfeleistungen. Weitere Standorte des Gemeindepsychiatrischen Zentrums befinden sich in Emstek und in Friesoythe.

Das Krankenhaus selbst wird derzeit in mehreren Abschnitten saniert, erweitert und in Teilen gar neu aufgebaut. Diese Baumaßnahme wird mindestens noch bis in das Jahr 2021 hinein andauern. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Maßnahme wird sich das Krankenhaus als modernes Krankenhaus mit ansprechenden Möglichkeiten der Patientenunterbringung präsentieren.

Schon heute finden Patientinnen und Patienten im St. Josefs-Hospital Cloppenburg ein wohnortnahes medizinisches Zentrum der Region mit modernen diagnostischen und therapeutischen Einrichtungen.

(Quelle: u.a. Hinrichs, W., S. 47. Grundlage des geschichtlichen Abrisses ist der Artikel von Pfarrer Wolfgang Hinrichs in der Festschrift "St.- Josef-Hospital 125 Jahre", (Seiten 11-47) aus dem Jahre 1989.)