Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf Krankenhausplanung
Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf Krankenhausplanung
Verlängerung der Enquetekommission / Eilers erwartet eine öffentliche Vorstellung des Abschlussberichts im Januar 2021
Beim Besuch im Cloppenburger St. Josefs-Hospital tauschten sich der Krankenhaus-Geschäftsführer Andreas Krone und der hiesige Landtagsabgeordnete Christoph Eilers (CDU) über aktuelle politische Entwicklungen im Gesundheitsbereich aus.
„Bereits zu Beginn der Corona-Pandemie haben wir zusätzliche Beatmungsgeräte für die Intensivstation erwerben können und so unsere Gesamtkapazität auf 22 Beatmungsplätze erhöht“, erläutert Krone.
Die Versorgung mit alltäglicher Schutzausrüstung habe sich inzwischen normalisiert. Allerdings sei es derzeit noch nicht möglich etwaige Vorräte für eine mögliche zweite Pandemie-Welle aufzubauen, so der Geschäftsführer weiter.
„Gerade in dieser Krise sehen wir, wie wichtig gut ausgestattete und vorausschauend arbeitende Krankenhäuser in der Fläche sind“, mahnt Eilers. Er hofft, dass die immer wiederkehrende Diskussion über eine rein wirtschaftlich orientierte Ausdünnung der Krankenhauslandschaft damit beendet ist.
Beide begrüßen dementsprechend auch die am Mittwoch mitgeteilten Landeszuschüsse für Baumaßnahmen an den Krankenhausstandorten in Cloppenburg (8 Millionen Euro) und Friesoythe (3,5 Millionen Euro).
„Es wäre ein Fehler, Gesundheitsversorgung und Krankenhaus-Standorte rein gewinnorientiert zu planen“, ist sich Eilers sicher. Auch die Produktion von Medizintechnik, Hilfsmitteln und Medikamenten müsse zukünftig wieder auf Deutschland und Europa konzentriert werden.
Die vom Landtag eingesetzte Enquetekommission zur „Sicherstellung der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung in Niedersachsen“ wird angesichts der Krise ihre Ergebnisse nochmal überarbeiten. Ein Ergebnis wird nicht wie ursprünglich geplant in diesem Sommer vorliegen. „Ich erwarte nun eine öffentliche Vorstellung des Abschlussberichts spätestens zum Januar 2021“, fordert Eilers.
Die Entscheidung über eine Einrichtung der seit Jahren beantragten Neurologie-Abteilung im Cloppenburger Krankenhaus wurde ebenfalls vertagt. „Ich dränge auf eine zeitnahe Lösung, noch in diesem Jahr. Die Bürgerinitiative ‘Pro Neurologie Cloppenburg‘ stärkt mir mit der erfolgreichen Unterschriftenaktion dabei den Rücken. Der zuständige Krankenhausplanungsausschuss kommt wieder am 30. September zusammen und notfalls muss die Ministerin selbst entscheiden“, blickt Eilers optimistisch in die Zukunft.
Bild: Ina Frilling