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Hüftarthrose ohne Gelenkersatz behandelt

Hüftarthrose ohne Gelenkersatz behandelt

36-Jährige aus Cloppenburg freut sich über modernes Verfahren

Melanie Bahlmann ist 36 Jahre alt. Die Cloppenburgerin hatte eine starke Beweglichkeitseinschränkung in ihrer rechten Hüfte, die so sehr schmerzte, dass sie kaum noch gehen konnte. „Spaziergänge fielen mir sehr schwer.“

Eine künstliche Hüfte mit 36 Jahren wäre für sie nicht infrage gekommen. Umso glücklicher war sie, als Dr. Ahmed Elmenshawy, Orthopäde am St.-Josefs-Hospital Cloppenburg, ihr die Möglichkeit einer Hüftspiegelung mit Abtragen des betroffenen Bereiches empfahl.

Die OP war kurz und ohne großen Eingriff. Die Patientin war schnell wieder auf den Beinen. „Ich bin schmerzfrei und überglücklich, dass mir zu diesem Weg geraten wurde“, sagt sie. Sollten sich ähnliche Symptome auch in der linken Hüfte zeigen, würde sie dasselbe Verfahren wählen.

„Die Spiegelung von Hüftgelenken bekommt eine immer größere Bedeutung, gerade auch bei jüngeren Patienten“, sagt Dr. Elmenshawy: Von einer Spiegelung oder Arthroskopie spreche man allgemein, wenn es sich um einen minimalinvasiven Eingriff handele: „Umgangssprachlich wird diese Technik auch Schlüssellochoperation genannt, da der Operateur hier durch kleine Hautschnitte in das betreffende Areal vordringt. Über diese kleinen Hautschnitte können verschiedene Instrumente mithilfe von Schläuchen eingebracht werden. Hierzu zählen zum Beispiel Lichtquellen, eine Kamera oder speziellere OP-Instrumente (Endoskopie).“

Arthroskopien kommen sehr häufig im Bereich der Knie- und Schultergelenke zum Einsatz. Doch auch Hüftarthroskopien sind immer häufiger das Mittel der Wahl.

Das Hüftgelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Die Hüftarthroskopie hat in den letzten Jahren insbesondere bei Patienten des jüngeren und mittleren Lebensalters eine immer wichtigere Rolle in der Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des Hüftgelenks.

„Die Frage, ob eine Hüftarthroskopie durchgeführt wird, hängt natürlich von der Diagnose ab“, so Dr. Elmenshawy: „Inzwischen besteht bei vielen Hüftleiden die Indikation für eine Arthroskopie.“

Erste Hinweise auf solche Hüftleiden sind schmerzhafte Beugung und Drehung der Hüfte, die zu Einschränkungen im täglichen Leben führen, zum Beispiel beim Sitzen, Bücken, Ein- und Aussteigen aus dem Auto oder bei sportlichen Belastungen.

Durch Röntgen- und MRT-Aufnahmen (Kernspintomographie) kann der Verdacht auf ein Problem am Hüftgelenk in der Regel ausreichend abgesichert werden.

Wenn zum Beispiel die Knorpellippe der Hüftgelenkspfanne, das so genannte Labrum, beschädigt ist, kann eine Hüftarthroskopie erfolgen. Das beschädigte Labrum kann vernäht, geschädigte Teile können entfernt werden. Aber auch andere Beschwerdebilder wie etwa das Impingement-Syndrom (eine Veränderung des Hüftgelenkspaltes), Knorpelschäden, Hüftarthrose, Entzündungen der Gelenkschleimhaut oder freie Gelenkkörper können mit einer Hüftarthroskopie therapiert werden. Auch Knorpeltransplantationen können dank der „Schlüsselloch-Chirurgie“ mittlerweile bis zu einem bestimmten Grad vorgenommen werden.

„Wir haben diese neue Methode hier in Cloppenburg etabliert, weil sie eine reduzierte Operationszeit, eine geringere Belastung für den Körper, schnellere Genesung und kleinere Narben bedeutet – dies sind im Wesentlichen die großen Vorteile einer Hüftarthroskopie“, erläutert Dr. Elmenshawy: „Natürlich profitieren vor allem sportlich aktive Patienten von einer Hüftarthroskopie. Hierbei können sowohl professionelle Sportler als auch Freizeitsportler schneller wieder fit gemacht werden.“

Dadurch, dass der Zugriff auf die zu operierenden Strukturen durch die kleinen Hautschnitte möglich ist, wird weniger umliegendes Gewebe – zum Beispiel Muskulatur oder anderes Weichteilgewebe – geschädigt. Dadurch kann der Patient viel schneller wieder seinem Sport nachgehen. Zwar muss er sich auch nach einer Hüftarthroskopie eine Weile schonen und womöglich physiotherapeutische Maßnahmen in Anspruch nehmen, jedoch ist die Ausfalldauer geringer, als dies bei einer offenen OP der Fall wäre. Darüber hinaus hat eine Hüftarthroskopie auch aus kosmetischer Sicht einen Vorteil: Die Operationsnarben sind sehr klein und nach einer kurzen Weile kaum noch zu erkennen.

Im St.-Josefs-Hospital Cloppenburg werden Hüftarthoskopien vom Sektionsleiter der Alterstraumatologie Dr. Elmenshawy, und Leitendem Oberarzt Tareq Soumma durchgeführt.

Die Hüftarthroskopie ist nicht zuletzt aufgrund der Beschaffenheit des Hüftgelenks trotz aller Vorteile ein schwieriger Eingriff. Von daher ist darauf zu achten, dass die Patienten Spezialisten aufsuchen. Für eine Hüftarthroskopie können sowohl Chirurgen als auch Orthopäden als Fachleute infrage kommen. Es gibt auch spezielle Kliniken, die sich in ihren jeweiligen Abteilungen auf Operationen an der Hüfte spezialisieren, so dass die Ärzte über einen großen Erfahrungsschatz bei ganz unterschiedlichen Hüftoperationen verfügen.