Katholische Kliniken arbeiten erfolgreich mit eigener Knochenbank
Die orthopädische Versorgung am St. Josefs-Hospital Cloppenburg und am St. Marienhospital Vechta setzt auf ein zusätzliches Leistungsmerkmal. Beide Kliniken greifen auf eine gemeinsame Knochenbank zurück.
Für die Einrichtung der Knochenbank und somit die Gewinnung von Gewebe ist zunächst die behördliche Erlaubnis zur Arzneimittelherstellung erforderlich. Diese Zulassung haben die Kliniken nun vom Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg erhalten.
Zum Einsatz kommen Hüftköpfe, die vor der Lagerung in der Knochenbank in einem standardisierten Prozess aufbereitet werden, bevor bei einer Operation mit dem Material gearbeitet werden kann. Patienten, von denen das Knochenmaterial nach deren Einverständnis gewonnen werden kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen. So dürfen für eine optimale Qualität des Präparates zum Beispiel keine Tumorerkrankungen vorgelegen haben. Auch Entzündungszeichen, wie sie im Fall einer HIV- oder Gelbsuchterkrankung auftreten, werden durch eine mikrobiologische Untersuchung im Vorfeld ausgeschlossen. Am Ende der Aufbereitung steht ein einwandfreies Präparat, das bei minus 70 Grad gelagert und im Bedarfsfall auch transportiert wird.
Dr. Ulrich Dammann, Leitender Orthopäde am St. Josefs-Hospital Cloppenburg und Leiter der Knochenbank, betont den Vorteil der kurzen Wege. Er und Oberarzt Patrick Klauke haben jahrelange Erfahrung in der Prozessierung und Verarbeitung von Spenderknochen: „Mithilfe unserer Knochenbank können wir Knochendefekte mit hauseigenen Mitteln behandeln. Insbesondere bei Endoprothesenwechsel- 2
Operationen mit großen Knochendefekten wird der Spenderknochen zur Defektfüllung und Schaffung eines knöchernen Lagers regelmäßig und erfolgreich eingesetzt.“
Dr. Jens Hilgenberg, Chefarzt der Orthopädie, Hand- und Unfallchirurgie am St. Marienhospital Vechta, stellt den Qualitätsaspekt bei der endoprothetischen Versorgung heraus: „Unsere Patienten erhalten streng geprüftes, sicheres Material.“
Jedes Präparat ist gekennzeichnet, so dass der Weg zum Spender zurückverfolgt werden kann.“