Lipid-Ambulanz ausgezeichnet
Am St. Josefs-Hospital Cloppenburg ist die Lipid-Ambulanz für Patienten mit schweren Fettstoffwechselstörungen jetzt als erste im Nordwesten zertifiziert worden.
Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) bescheinigte dem Team eine herausragende Arbeit bei der frühen Erkennung und Therpie von Fettstoffwechselstörungen.
Das ist wichtig, um Folgeerkrankungen zu verhindern. Dazu zählen zum Beispiel erhöhte Blutfettwerte als Hauptursache für Atherosklerose, eine Einlagerung von Fetten in den arteriellen Blutgefäßen, die ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Gefäßverschluss darstellt.
Fettstoffwechselstörungen, insbesondere erhöhte Cholesterin- oder Lipoprotein-(a)-Werte, sind häufige Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In vielen Fällen besteht ein Zusammenhang zu Einflussfaktoren wie der Ernährung oder einem Bewegungsmangel. Doch gibt es auch erbliche Formen der Fettstoffwechselstörungen, die nur durch Medikamente behandelbar sind.
In der Lipid-Ambulanz am Cloppenburger St. Josefs-Hospital betreut das Team um Priv.-Doz. Dr. Stephan Lüders, Dr. Heide Hengemühle, Dr. Katrin Gadow, Dr. Xenia Brinkmann und Prof. Dr. Johan Lorenzen betroffene Patienten.
Patienten mit schweren Fettstoffwechselstörungen können von Haus- und Fachärzten in die Lipid-Ambulanz überwiesen werden.
Zum Leistungsspektrum zählen unter anderem die Bestimmung des Gesamtrisikos für Herz-Kreislauferkrankungen, die Untersuchung von familiären Häufungen von Risiken sowie zielgerichtete, bei Bedarf auch umfassende Labor-Analytik.
„Damit wir unseren Patienten die für sie beste Therapie bieten können, ist eine fachübergreifende Zusammenarbeit unverzichtbar“, betont Priv.-Doz. Dr. Stephan Lüders, Chefarzt und Lipidologe am St. Josefs-Hospital Cloppenburg: „In wöchentlichen interdisziplinären Fallkonferenzen diskutieren wir das therapeutische Konzept bei Patienten mit besonders schwerwiegenden Krankheitssituationen gemeinsam mit Lipidologen, Kardiologen, Nephrologen, Angiologen und Diabetologen.“
Auch die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Haus- und Fachärztinnen und -ärzten sowie Ernährungsberatungen sei äußerst wichtig.
Das Therapiespektrum der Ambulanz umfasst alle heute verfügbaren Verfahren von einer tablettenbasierten Therapie über Antikörper-Behandlungen (zum Beispiel „PCSK9-Hemmer“) bis hin zur sogenannten Lipid-Apherese (maschinelle Filtertechnik), die bei schwersten Formen von Fettstoffwechselstörungen oder Unverträglichkeit von Medikamenten in Betracht kommt.