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Neues Verfahren bei Kindern zur Behandlung chronischer Mittelohrentzündungen

Neues Verfahren bei Kindern zur Behandlung chronischer Mittelohrentzündungen

Die Hals-Nasen-Ohren-Klinik des St. Marienhospitals Vechta bietet seit kurzem ein neues Verfahren für Kinder an: Die Ballondilatation der eustachischen Röhre (Ohrtrompete). Geeignet ist das Verfahren für alle Kinder ab dem Schulalter, die Belüftungsprobleme der Ohren haben.

Das neue Therapiekonzept bietet die Möglichkeit, die Ursache von chronischen Mittelohrentzündungen kausal zu therapieren. Bei dieser chronisch funktionellen Störung sind die Be- und Entlüftung sowie die Reinigungsfähigkeit des Mittelohres eingeschränkt. Folgen dieser Dysfunktion können im schlimmsten Fall die Zerstörung der Mittelohrstrukturen bedeuten und damit zum Verlust der Hörfähigkeit führen.

Bei der minimal-invasiven Behandlung wird die Ohrtrompete, das heißt die Verbindung zwischen Nasenrachen und Mittelohr, schonend erweitert – ähnlich der Ausdehnung der Herzkranzgefäße mittels Herzkatheter. Endoskopisch wird hierbei ein Ballonkatheter durch die Nase in die eustachische Röhre eingeführt und unter einem Druck von 10 bar für einige Minuten dilatiert (erweitert). Für das Therapieverfahren ist in der Regel ein stationärer Aufenthalt von lediglich zwei Tagen erforderlich.

Dr. med. Knut Frese, Chefarzt der HNO-Klinik Vechta, bietet das Verfahren bereits seit gut drei Jahren sehr erfolgreich für Erwachsene an. „Die Ergebnisse sind so gut, dass dieses Verfahren nun auch für Kinder zugelassen wurde“, erklärt Dr. Frese. Zum Einsatz kommt es dann, wenn herkömmliche Behandlungsmöglichkeiten versagt haben.

In der Region ist das Vechtaer Krankenhaus die erste Klinik - deutschlandweit sogar eine von zehn Kliniken - die die Ballondilatation bei Kindern erfolgreich einsetzt.