Neueste Technik für ein natürliches Hörerlebnis
Vechta. Patienten mit einseitiger Taubheit oder Schallleitungs-Schwerhörigkeit profitieren nun von einer weiterentwickelten Behandlungsmethode im St. Marienhospital. Seit rund sechs Monaten setzt die HNO-Klinik in Vechta als einziges Krankenhaus im Südoldenburger Raum auf moderne Implantate.
Bei der Operationsmethode handelt es sich um ein bewährtes, jedoch deutlich weiterentwickeltes Verfahren. Patienten mit reduziertem Hörvermögen oder einer Fehlbildung im Bereich des Ohres wird mithilfe eines kleinen Schnitts unter örtlicher Betäubung ein Titanstift eingesetzt. An einer Schnappkupplung wird danach der eigentliche Hörverstärker befestigt.
„Die Methode des knochenverankerten Hörsystems wenden wir jährlich bei etwa zwanzig Patienten an“ berichtet Dr. Knut Frese, Chefarzt der HNO-Abteilung in Vechta. Der Schall wird hierbei direkt über den Knochen und nicht über den Gehörgang übertragen. Die Erfahrungen mit dem System seien durchweg positiv, da es im Gegensatz zu den herkömmlichen Geräten nicht mehr zu Entzündungen im Ohr kommt und der Höreindruck überzeugt. Ab einem Patientenalter von fünf bis sechs Jahren kann mit der Methode gearbeitet werden. Dr. Frese berichtet von den zufriedenen Reaktionen seiner Patientinnen und Patienten: „Das System bewirkt ein sehr natürliches Hörerlebnis und schafft damit neue Lebensqualität.“
Für die Zustimmung ihrer Krankenkasse benötigen Patienten allerdings Geduld: Bei der Bewilligung der rund 7.000 Euro teuren Operation kann rund ein Jahr ins Land gehen.