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Orthogeriatrie: enge fächerübergreifende Kooperation

Orthogeriatrie: enge fächerübergreifende Kooperation

 

Knochenbrüche bei älteren Patienten führen zu Einschränkungen in den alltäglichen Aktivitäten und können auch eine  Pflegebedürftigkeit verursachen. Für eine optimierte Versorgung eben dieser Patienten wurde im St. Franziskus-Hospital Lohne vor kurzem eine neue spezialisierte Fachabteilung eingerichtet - die Orthogeriatrie. Patienten werden dort akut versorgt und gleichzeitig geriatrisch betreut. Die Abteilung wird von den Chefärzten beider Fachrichtungen, Carlos Guzmán und Dr. Andreas Rahn, geleitet.

„Behandelt werden akut erkrankte, ältere Patienten (in der Regel über 70 Jahre) mit orthopädisch-unfallchirurgischen Krankheiten wie beispielsweise Schenkelhals-, Oberarm-, Handgelenks- oder Wirbelfrakturen , Spinalkanalstenosen (Verengungen des Wirbelkanales) und schweren degenerativen Erkrankungen (nachhaltige Beeinflussung beziehungsweise Schädigung von Gewebestrukturen oder Organen), die infolge dieser Krankheiten und von Begleiterkrankungen im Alltag nicht mehr alleine zurechtkommen“, erklärt Carlos Guzmán, Chefarzt der Lohner Orthopädie, Unfall-, und Handchirurgie. Hierzu gehören vor allem Patienten mit vorbestehender oder neu aufgetretener Pflegebedürftigkeit mit Demenz und/ oder Delir (vorübergehende Verwirrtheit) sowie multimorbide Patienten (insbesondere mit akuten internistischen Erkrankungen).

Neu an diesem Konzept ist die intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Orthopädie/ Unfallchirurgie und Geriatrie. Diese fächerübergreifende Kooperation  führt nachweislich zu einer kürzeren Krankenhausverweildauer, einer besseren Mobilität und letztendlich auch zu einer besseren Lebensqualität. Darüber hinaus kann die Behandlung auf einer derartigen interdisziplinären Einheit eine Pflege-bedürftigkeit verhindern.

Die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit führt zu einer erheblichen Bündelung des Leistungsumfangs. „Patienten werden nicht mehr wie bisher erst orthopädisch behandelt und anschließend in die Geriatrie verlegt, sondern direkt am Aufnahmetag auf der zugehörigen Station 1 aufgenommen und dort entsprechend gemeinschaftlich orthopädisch-geriatrisch versorgt“, berichtet Dr. Andreas Rahn, Chefarzt der Geriatrie. Die Frührehabilitation beginnt unmittelbar mit Beginn der stationären Versorgung - bei konservativen Patienten am ersten Behandlungstag, bei operierten Patienten postoperativ. Auf Station 1 angekommen erfolgt dann die Betreuung der Patienten durch das gesamte multiprofessionelle Behandlungsteam der Geriatrie: Pflegedienst, Physiotherapie, Ergotherapie, Sozialdienst, Psychologie, Logopädie sowie Seelsorge.