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Patientenforum mit dem Schwerpunkt Lungenerkrankungen - Lungenentzündung weltweit häufigste Infektionskrankheit

Patientenforum mit dem Schwerpunkt Lungenerkrankungen - Lungenentzündung weltweit häufigste Infektionskrankheit

Mit gut 80 Teilnehmern war die Cafeteria des Cloppenburger Krankenhauses mit interessierten Zuhörern aus Nah und Fern am Abend des 29.01.2013 besetzt. Dr. med. Thomas Möller - Chefarzt der Pneumologie, Beatmungs- und Intensivmedizin am St. Josefs-Hospital Cloppenburg - berichtete unter den Titel „Wenn der Atem fehlt“ über Lungenerkrankungen. 

Im Rahmen der Veranstaltung informierte der Lungenfacharzt über Ursachen und Erscheinungsbild von Atemnot. So kann Luftnot zum Beispiel in der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, der ambulant erworbenen Lungenentzündung, dem allergischen Asthma bronchiale oder bösartigen Veränderungen der Lunge wurzeln. Lungenerkrankungen können sich unter anderem durch anhaltenden Husten, Heiserkeit, Luftnot mit erhöhter Atemfrequenz, Fieber oder Brustschmerz zeigen. Betroffene Patienten sollten in diesen Fällen ihren Hausarzt aufsuchen. Erhärtet sich dann der Verdacht auf eine Lungenerkrankung, so kann beispielsweise durch eine große Lungenfunktion und ein Röntgenbild vom Facharzt geklärt werden, ob vielleicht eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung vorliegt.

Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland 3-5 Millionen und weltweit circa 600 Millionen Menschen von einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) betroffen sind. COPD wird bedingt durch eine Verengung der Atemrohre, die zusammengeführt etwa 700 m lang sind. Die Widerstandserhöhung mit Kollaps der Atemwege und Überblähung der Lunge erklärt die Luftnot.

Eine weitere Ursache von Luftnot kann die ambulant erworbene Lungenentzündung (Pneumonie) sein. Sie ist weltweit die häufigste Infektionskrankheit mit jährlich 400-800 Tausend Fällen deutschlandweit. Verursacht wird sie durch Bakterien, Viren oder Pilze. Klinisch zeichnet sich die Pneumonie durch Husten, Auswurf, Fieber und Luftnot mit erhöhter Atemfrequenz aus. Dr. Thomas Möller betonte wie wichtig die gründliche Untersuchung und Diagnose ist: „Eine Lungenentzündung kann als banale Virusinfektion fehlgedeutet werden und zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung mit Lungenversagen und Sepsis (Blutvergiftung) führen. Eine frühzeitige und hochdosierte Antibiotikatherapie kann lebensrettend sein.“

Bei wiederkehrenden Episoden von Giemen und Kurzatmigkeit verbunden mit einem Engegefühl im Brustraum und Husten - vor allem nachts und in den frühen Morgenstunden - findet sich gerade in jungen Jahren das allergische Asthma bronchiale als Ursache der Luftnot wieder. Durch konsequente Therapie und Schulungen können schwere Luftnotanfälle bis hin zum Status asthmaticus (besonders schwerer Asthmaanfall über mehrere Stunden oder Tage) vermieden werden. In der Arbeitswelt spielt zudem das Berufsasthma (auch Bäckerasthma genannt) eine nicht unerhebliche Rolle.

Eine weitere Ursache der Beschwerden können bösartige Veränderungen der Lunge sein. In Deutschland erkranken jährlich circa 45 Tausend Patienten an Lungenkrebs. Trotz aller medizinischen Fortschritte ist das Bronchialkarzinom in Deutschland die häufigste Krebstodesursache. Nur die frühe Diagnose und rasche gezielte Therapie vermag den Verlauf günstig zu beeinflussen. Hierzu stehen neue diagnostische Verfahren im St. Josefs-Hospital Cloppenburg zur Verfügung: Zum Beispiel der endobronchiale Utraschall (EBUS) zur gezielten Lymphknotenpunktion, Tumorpunktion sowie die Thorakoskopie (Brustraumspiegelung) bei unklaren oder wiederkehrenden Pleuraergüssen (d.h. abnormen Flüssigkeitsansammlungen im Brustkorb zwischen Lungenfell und Brust-, beziehungsweise Rippenfell).