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Untersuchung am Hardangerfjord

Untersuchung am Hardangerfjord

Norwegische Künstlerin kommt zur Operation ins Lohner Franziskus- Hospital - Nachsorge vor Ort in Norwegen

Eine Norwegerin ist durch Dr. Harald Kuhn, leitender Arzt für Spezielle Orthopädie im Franziskus-Hospital Lohne, zu einem neuen Knie gekommen. Dr. Kuhn war jetzt zu einem Nachsorgetermin bei ihr zuhause in Norwegen und berichtet, wie es zu der besonderen Geschichte kam.

Linda Lid (48) ist eine norwegische Keramik-Künstlerin mit eigenem Atelier, einer Familie mit zwei Kindern und einem großen Öko-Bauernhof. Ihr Knie wurde immer schon stark beansprucht. Zwei Voroperationen in Norwegen hatten das Knie über die Jahre funktionstüchtig halten können. Doch bei immer stärker werdenden Ruhe- und Belastungsschmerzen war Linda Lid klar, dass nur noch ein künstliches Gelenk die zerstörten Strukturen ersetzen kann.

In Norwegen gibt es eine sehr gute soziale Grundversorgung. Aber eben keine speziellen Prothesen für unterschiedliche Arthroseformen – wie in Deutschland. Außerdem ist es in Norwegen nicht üblich, sich einen Operateur unter den Spezialisten, denen man vertraut, aussuchen zu können. Von ihrem Physiotherapeuten Joachim Kaufmann in Bergen erfuhr sie, dass es womöglich minimalinvasive und nachhaltigere Optionen für ihr Knie gebe.

Als Physiotherapeut der deutschen Basketball-Nationalmannschaft stellte er den Kontakt zur Orthopädin Dr. Roswitha Gerdes-Kuhn her, die als Verbandsärztin Athleten des deutschen Leichtathletikverbandes sportärztlich betreut. Mit ihrem Mann, Dr. Harald Kuhn, leitender Arzt für Spezielle Orthopädie im Franziskus- Hospital in Lohne, sichtete sie die Befunde und Röntgenbilder und erstellte mit ihm einen Behandlungsplan für das voroperierte Knie. Per Telefon und Internet wurde auf Englisch und Französisch die geplante Vorgehensweise besprochen.

Und so entschied sich Frau Lid - nachdem sie mehrere ausländische Spezialkliniken konsultiert hatte - für eine Operation in Lohne: Die Erfahrung von Dr. Kuhn mit mehreren tausend Kunstgelenkimplantationen, sein Vorschlag eine spezielle abriebarme Prothese zu verwenden, die in Norwegen nicht zur Verfügung stand, sowie die stabilisierenden Bänder trotz Voroperationen zu erhalten, gaben den Ausschlag.

Ein Termin zur Untersuchung wurde vereinbart und die Vorgehensweise im Detail vorab geplant. Mit Unterstützung einer Freundin aus Hamburg kam Frau Lid nach Lohne. Gut vorbereitet haben Dr. Kuhn und das erfahrene Operationsteam die vormals implantierten Schrauben und Klammern aus dem Knie entfernen und unter Erhalt der stabilisierenden Bänder eine Oxiniumprothese mit erhöhter Beugefähigkeit implantiert. Dieses Material ist besonders gehärtet und abriebarm. Gerade bei massiven Abnutzungserscheinungen oder voroperierten Knien sind die Implantation und auch die postoperative Phase besonders therapieintensiv. Hier konnte Dr. Roswitha Gerdes-Kuhn ihre Erfahrung einbringen.

„Die persönliche Betreuung der Ärzte, des Pflege- und Physioteams am Lohner Krankenhaus haben mich beeindruckt“, so Frau Lid. Die klinische und radiologische Untersuchung vor der Heimreise und weitere Beurteilungen auf Distanz durch ihren Physiotherapeuten in Bergen, Joachim Kaufmann, der dort mit einer Norwegerin verheiratet ist, bestätigten den Erfolg der Operation.

Nun war Dr. Kuhn in Norwegen, um das Knie nach dieser komplexen Operation bei Linda Lid zuhause zu untersuchen und die Belastungsumstände vor Ort kennen zu lernen.

„Nach der Landung in Norwegen folgte eine eineinhalbstündige Fahrt durch Bilderbuchlandschaften in den mit 1600 Einwohnern kleinen Ort Strandebarm am Hardangerfjord. Dort hatte Dr. Kuhn ein idyllisches airbnb-Ferienhaus von Linda Lid und ihrem aus Frankreich stammenden Mann Francois gemietet. „Nicht nur die Aussicht, sondern auch die Lebensfreude und Ruhe im Alltag können wirklich begeistern“, so Dr. Kuhn.

Er prüfte vor Ort die Belastung der Knie bei mehrstündigen Bergwanderungen und machte Stabilitätstests. Das Knie werde schon überaus stark beansprucht, musste der Operateur beobachten. „Aber es passte alles“, so Dr. Kuhn:  Die Untersuchung vor Ort und die aktuellen Röntgenbilder ergaben ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis – für die Patientin und auch für alle am Erfolg Beteiligten.