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Vorbildliche Zusammenarbeit bei Herzinfarkt zur Lebensrettung

Vorbildliche Zusammenarbeit bei Herzinfarkt zur Lebensrettung

Trotz verbesserter invasiver und medikamentöser Therapie bleibt der akute Herzinfarkt weiterhin eine lebensbedrohliche Erkrankung. Bis zu 50% der Patienten schaffen den Weg ins Krankenhaus nicht und versterben. In Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst (MHD) des Kreises Vechta wurden nun repräsentative Daten über Herzinfarktpatienten im St. Marienhospital Vechta ermittelt. Sie belegen die sehr gute Zusammenarbeit beider Partner zur Lebensrettung der Patienten. Erst vor kurzem konnte ein Betroffener erfolgreich auf dem Betriebsgelände einer großen Firma wiederbelebt und durch den Malteser in die Vechtaer Klinik gebracht werden.

Schwitzen, Engegefühl, Kurzatmigkeit, Schwindel – dies können Anzeichen für einen Herzinfarkt sein. Die frühzeitige Erkennung der Symptomatik und der schnelle Transport in ein Krankenhaus mit einer 24-Stunden Herzkatheterbereitschaft sind dann unbedingt notwendig. In Zusammenarbeit mit den im Landkreis Vechta und den umliegenden Landkreisen ansässigen Notärzten und den Rettungsdiensten (MHD, DRK, Johanniter) konnte die kardiologische Abteilung des St. Marienhospitals Vechta in den letzten 3 ½ Jahren entscheidend zur Verringerung der Sterberate beim akuten Herzinfarkt beitragen.

„In Kooperation mit den Notärzten und den Rettungsdiensten haben wir es geschafft, einen europaweiten Standard in unserer Region zu etablieren und so die Sicherheit aller Einwohner zu verbessern“, erklärt Dr. med. Achim Gutersohn, Chefarzt der Kardiologie am St. Marienhospital Vechta. Dieser Service wird auch zunehmend von den angrenzenden Landkreisen genutzt. Somit sichert das Krankenhaus Vechta zu einem großen Prozentsatz für Patienten aus dem südlichen Kreis Diepholz sowie dem Landkreis Cloppenburg die Versorgung bei einem Herzinfarkt rund um die Uhr.

Über Herzinfarktpatienten konnten in Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst des Kreises Vechta repräsentative Daten ermittelt werden. Sie dokumentieren, dass im Jahr 2011 80 Prozent, im Jahr 2012 sogar 84 Prozent und 2013 83 Prozent der Infarktpatienten innerhalb von 60 Minuten ins Herzkatheterlabor nach Vechta gebracht werden konnten und somit die lebenswichtige Wiedereröffnung der verstopften Gefäße innerhalb von 90 Minuten möglich war. „Dieser Erfolg zeigt die optimale Kooperation aller Partner und die fortwährende Kommunikation über Verbesserungen zwischen allen Beteiligten auf“, stellt Oliver Peters, Leiter des Rettungsdienstes Malteser im Landkreis Vechta, fest. Studien haben gezeigt, dass eine Wiedereröffnung des Infarktgefäßes innerhalb der ersten 90 Minuten nach Symptombeginn die besten Überlebenschancen und die beste Prognose für den Patienten bedeutet.

„Wir schätzen die gute Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst sehr“, betont Dr. Gutersohn. „Die qualifiziert ausgebildeten Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und Notärzte verfügen über umfassende Kenntnisse in den modernen Standards der Notfallmedizin. Die medizinische Erstversorgung von Notfallpatienten und deren sachgerechter Transport zu uns in das Krankenhaus liegt damit in sehr guten Händen“, fügt er hinzu.

Durch eine internetgestützte EKG -Übermittlung mittels Smartphone - bereits auf dem Weg in das Krankenhaus - ist eine frühzeitige, richtungsweisende Diagnostik im St. Marienhospital Vechta möglich. Entscheidende Minuten zur Rettung der Patienten werden somit gewonnen. Der auf diese Weise alarmierte invasive Kardiologe in der Klinik kann am Smartphone das EKG beurteilen, in einem Rendezvousverfahren schon im Herzkatheterlabor mit seinem Team auf den Patienten warten und unverzüglich mit der Wiedereröffnung des verschlossenen Gefäßes beginnen. In der Vechtaer Klinik stehen vier invasiv tätige Kardiologen für die Patienten an 365 Tagen rund um die Uhr bereit.

Das dies keine Theorie sondern Praxis ist, wurde erst vor kurzem wieder hautnah deutlich. Bei einem großen Betrieb wurde ein Herzinfarkt-Betroffener erfolgreich reanimiert. Die vorausschauende Anschaffung eines Defibrillators durch die Geschäftsführung des Unternehmens sicherte den lebensrettenden Einsatz. Dieser wurde optimal durch einen vom MHD geschulten Mitarbeiter der Firma eingesetzt. Dank der sehr guten Laienreanimation und der Schulung zur Reanimation durch den Malteser konnte dem Patienten direkt und schnell geholfen werden. Die Ersthelfer wurden zusätzlich von einem Mitarbeiter der Rettungsleitstelle in den Maßnahmen telefonisch angeleitet (Telefonreanimation). Auch der rasche Transport durch den Malteser in die erfahrenen Hände des kardiologischen Teams im Vechtaer Krankenhaus haben dazu geführt, dass es dem Patienten heute wieder gut geht.