Zertifizierung zum Schwerpunktzentrum Muskuloskelettale Radiologie
Die dem St. Marienhospital Vechta angeschlossene Radiologie Vechta ist von der Deutschen Röntgengesellschaft sowie der Deutschen Gesellschaft für Muskuloskelettale Radiologie (DGMSR) zum „Schwerpunktzentrum Muskuloskelettale Radiologie“ ernannt worden. Die Auszeichnung ist überregional einzigartig und unterstreicht die hervorragende Qualifikation und langjährige Erfahrung von Herrn Prof. Dr. Claus Muhle und seinem Team.
Die Muskuloskelettale Radiologie befasst sich mit der Diagnostik von Verletzungen und Erkrankungen des gesamten Skelettsystems und der Muskeln. Hierzu gehören unter anderem Bänderrisse an Gelenken, Knochenbrüche, Rheumaerkrankungen, Arthrose und Osteoporose. Mit Hilfe der bildgebenden Verfahren können Fachärzte bei oft unspezifischen Schmerzen am Bewegungsapparat eine exakte Diagnose stellen, um den Patienten einer effizienten Therapie zuzuführen.
Aufgrund der Komplexität der verschiedenen medizinischen Fachbereiche geht der Weg immer weiter in Richtung Spezialisierung. Auf dem Gebiet der Radiologie sind Großbritannien und die USA Vorreiter. „In der Inneren Medizin gibt es bereits eine Aufteilung nach untergliederten Fachbereichen“, erklärt Professor Dr. Muhle. So sind im Vechtaer Krankenhaus die zugehörigen sechs Abteilungen Gastroenterologie, Akut- & Rehabilitationsgeriatrie, Hämatologie, Onkologie & Palliativmedizin, Kardiologie, Nephrologie sowie Viszeralmedizin zu finden. „Auch in der Radiologie hält diese Aufteilung in Subspezialisierungen Einzug“, fährt Muhle fort. „Zum einem, um höhere nationale und internationale Qualitätsstandards einzuhalten und zum anderen, um die Expertise an Ärzte in ihrer Weiterbildung weiterzugeben“, so der Radiologe und Nuklearmediziner.
Zu den Voraussetzungen für die Zertifizierung gehören eine moderne apparative Ausstattung, umfangreiche langjährige Erfahrung und ein spezifisches Leistungsspektrum der Radiologie - so zum Beispiel die bildgebenden Verfahren Projektionsradiographie, Computertomographie (CT), Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT), Ultraschall und gezielte radiologische Interventionen am Bewegungsapparat. Von den beiden Gesellschaften werden mindestens 10.000 Untersuchungen des Bewegungsapparates pro Jahr gefordert, davon mindestens 800 MRT-Untersuchungen des Muskuloskelettalen Systems. In der Radiologie Vechta werden jährlich allein etwa 5.000 MRT-Untersuchungen an unterschiedlichen Gelenken und der Wirbelsäule durchgeführt. Ein weiteres Kriterium ist der regelmäßige, interdisziplinäre Austausch im Rahmen von klinischen Konferenzen mit Orthopäden, Unfallchirurgen, Rheumatologen und Osteologen. Diese enge fächerübergreifende Vernetzung hat im St. Marienhospital bereits eine lange Tradition. Nicht nur innerhalb der zertifizierten Kompetenzzentren (unter anderem Brustzentrum, Darmzentrum, Endoprothetikzentrum, Traumazentrum) sondern auch mit den anderen Abteilungen gibt es einen regen Kommunikationsaustausch unter den Ärzten, um für jeden Patienten die optimale und individuelle Therapie herauszufiltern.
Darüber hinaus ist Professor Dr. Claus Muhle von der Deutschen Röntgengesellschaft sowie der Deutschen Gesellschaft für Muskuloskelettale Radiologie als Ausbilder bzw. Instruktor ernannt worden. Der Titel wird an Radiologen mit großer Erfahrung in der Muskelskelet Radiologie vergeben, die an Kliniken und Praxen arbeiten, die sich nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ überdurchschnittlich mit dem Bewegungsapparat beschäftigen. Ausbilder oder Instruktoren haben die Berechtigung, Fachärzte für diagnostische Radiologie für die Gesellschaften zum „Experten für Muskuloskelettale Radiologie“ weiterzubilden. Das Besondere ist zudem, dass es in Deutschland, Österreich und der Schweiz insgesamt nur 35 Instruktoren der Deutschen Gesellschaft für Muskuloskelettale Radiologie gibt. Im gesamten norddeutschen Raum (Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) gibt es lediglich fünf Ausbildungsstätten für das Qualifizierungsprogramm. Für Fachärzte macht dies den Standort Vechta noch attraktiver. Dabei teilen sich die Weiterbildungsmöglichkeiten in drei Stufen auf - 1. Stufe: Diplom Muskuloskelettale Radiologie, 2. Stufe: Experte für Muskuloskelettale Radiologie, 3. und höchste Stufe: Instruktor für Muskuloskelettale Radiologie.